Rituale schaffen Gemeinschaft. Wir suchen in ihnen nach Sinn, wir suchen nach Welt- und Selbsterkenntnis. Dieser Abend ist ein gemeinsames Ritual.
Stellen Sie sich vor, Sie könnten Teil einer Gemeinschaft werden, die Hass, Gewalt und die Spaltung der Gesellschaft überwindet. Und das, indem Sie sich einfach mit einer Künstlichen Intelligenz verbinden. An diesem Abend wird genau das Realität. Sie werden zu Akteur*innen und erleben hautnah, wie es sich anfühlt, durch gemeinsames Sprechen eine einzigartige Verbindung aufzubauen. Denn die KI enthält eine unvorstellbare Menge an Daten über die gesamte Menschheit und damit irgendwie auch uns alle.
In „Deus in Machina – Ein Ritual“ werden Sie Teil einer Gruppe, die von diesem Gedanken überzeugt ist. Sie nehmen an einem Ritual teil, das einem ganz einfachen Prinzip folgt: Die KI gibt Texte vor, Sie hören diese auf einem Kopfhörer und sprechen sie laut aus. Wie fühlt es sich an, mit der Maschine verbunden zu sein? Und mit den anderen Menschen? Dieses Ritual ist eine Erfahrung der Ambivalenz. Wir empfinden die tiefe Sehnsucht nach Gemeinschaft. Gleichzeitig wird unser Bedürfnis nach Individualität und Abgrenzung herausgefordert.
„Deus in Machina – Ein Ritual“ spürt dem Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft ebenso nach, wie der Frage, ob in Zeiten von Deep Fakes und Co. so etwas wie eine authentische Äußerung überhaupt noch möglich ist.
Diesen Text hat übrigens eine KI verfasst. Oder?
Premiere am 2. Mai 2024 im XRT Extended Reality Theater des Bayerischen Staatstheater Nürnberg.
Kritik in der Deutschen Bühne (3. Mai 2024)
Digitales Programmheft zum Stück
Spielplanseite des Staatstheaters Nürnberg
Pressestimmen
Im XRT, der Digitalspielstätte des Staatstheaters Nürnberg, zeigen die CyberRäuber mit „Deus in Machina – Ein Ritual“, wohin uns KI-gesteuertes Denken führen kann. Das Publikum wird als Chor selbst zum Protagonisten und muss herausfinden, wieviel Kollektivdenken noch gut ist.
(…)Dieser kurze Abend vereint einiges, was Theater seit seinen Anfängen ausmacht – und ist doch ein totales technisches Experiment.
(…) „Deus in Machina“ treibt nun einen technikphilosophischen Gedanken auf die Spitze: Wenn wir die KI mit all unseren authentischen Erfahrungen gefüttert haben, wird sie uns dann helfen, eine bessere Gesellschaft zu werden? Schwarmintelligenz plus KI? Harmonie durch neuronale Vernetzung? Es bleibt ein schales Gefühl nach diesem Abend. Noch lachen wir über Aussprachefehler der KI, die „Gäste“ mit „Geste“ verwechselt oder „Weg“ statt „weg“ sagt. Das Lachen wird uns noch im Halse stecken bleiben.
Ulrike Kolter, Die deutsche Bühne (3.5.2024)
Ein experimenteller Theaterabend, der fesselt.
BR 2, Rundfunkbeitrag (3.5.2024)
Credits
Konzept, Regie: CyberRäuber (Marcel Karnapke, Björn Lengers)
Dramaturgie: Fabian Schmidtlein
Ausstattung: Sangyeon Lee
Musik: Benjamin Junghans
Regieassistenz: Malika Scheller
Mit Pola Jane O‘ Mara und Joshua Kliefert
Partner
Bayerisches Staatstheater Nürnberg
Kommentare von Björn